Aquazoo Löbbecke Museum
Theodor Löbbecke (1821-1901)
Das Aquazoo Löbbecke Museum blickt auf eine über 150-jährige Geschichte zurück: 1873 eröffnete der Apotheker Theodor Löbbecke ein Privatmuseum in der Schadowstraße in Düsseldorf. Dort zeigte er vor allem seine Sammlung von Muschel- und Schneckenschalen, die er über Jahre zusammengetragen hatte und welche – glaubt man manchen Quellen – die damals größte Europas war. Nach seinem Tod vermachte seine Frau die Sammlung der Stadt Düsseldorf verbunden mit der Auflage, ein öffentlich zugängliches Museum zu errichten. Dies geschah 1904. Löbbecke zu Ehren wurde eine überlebensgroße Marmorbüste gefertigt, die seit der Eröffnung des Museums in der Schau stand und noch heute in unserem Foyer unsere Gäste empfängt.
Anpassungen auf allen Ebenen
Es gibt viele Millionen Arten von Lebewesen auf der Erde, große und kleine, an Land, im Wasser und in der Luft. Sie alle besitzen spezielle Anpassungen, die ihnen ermöglichen, in ihrem Lebensraum zu bestehen, sich zu ernähren und erfolgreich fortzupflanzen. Den Anfang jeder Nahrungskette bilden Pflanzen (z. B. winzige Plankton-Algen), die Nährsalze, Kohlenstoffdioxid (CO2) sowie Wasser aufnehmen und Sonnenenergie nutzen. Tiere benötigen organische Nahrung als Energiequelle, z. B. Algen oder andere Tiere. Am Ende der Nahrungskette stehen große Arten wie der Pottwal oder der Mensch.
Erste Lebensformen
Vor etwa 3,8 Milliarden Jahren entstanden mit Bakterien und Archaebakterien die ersten Lebewesen auf der Erde. Wie und wo sie sich genau entwickelten, konnte die Wissenschaft noch nicht klären. Vermutlich entstanden sie an heißen Quellen im Urozean oder auf dem Festland. Es wird aber auch diskutiert, ob erste Bausteine des Lebens mit Meteoriten, also Gesteinen aus dem All, auf die Erde gelangten.
Vom Einzeller zum Säugetier
Das Leben auf der Erde begann im Präkambrium vor etwa 3,8 Milliarden Jahren. Aus den ersten einzelligen Lebewesen entwickelte sich seitdem eine riesige Vielfalt an Lebensformen. Diesen Prozess bezeichnen wir als Evolution. Sie findet fortwährend statt, auch heute noch. Evolution beruht darauf, dass sich Individuen unterscheiden(Variabilität), dass immer wieder Veränderungen im Erbgut auftreten (Mutationen) und dass das Erbgut ständig neu gemischt wird (Rekombination). Die Lebewesen mit guter Anpassung an ihre Umweltbedingungen überleben mit größerer Wahrscheinlichkeit (Selektion) und geben ihre Merkmale an folgende Generationen weiter. Evolution lässt neue Arten entstehen und andere aussterben.
Lebensräume im Meer
In den Weltmeeren lassen sich anhand unterschiedlicher Umweltbedingungen viele verschiedene Lebensräume finden. Wattenmeer und Tiefsee beispielsweise unterscheiden sich hinsichtlich der Wassertiefe, Temperatur, Bodenbeschaffenheit, Lichtintensität, Wasserbewegung und dem Nährstoffgehalt. Sie werden von Lebewesen besiedelt, die an diese Bedingungen angepasst sind - durch den Körperbau, die Ernährungsweise, Fortbewegung und Fortpflanzung.
Tropische Korallenriffe
Korallen sind Nesseltiere (Cnidaria), die massive Kalkskelette aufbauen. Tropische Steinkorallen benötigen nährstoffarmes Wasser mit ganzjährig mindestens 20 Grad Celsius. Da sie nur in Symbiose (Partnerschaft) mit einzelligen, fotosynthetisch aktiven Algen gedeihen können, brauchen sie viel Licht. Außerdem ist eine starke Wasserströmung erforderlich, die die festsitzenden Korallen mit Nahrungsteilchen und sauerstoffreichem Wasser versorgt. Im Laufe vieler Jahrhunderte können tropische Steinkorallen riesige Riffe erschaffen. Kalk bildende Algen, Einzeller, Würmer, Krebstiere, Schnecken, Moostierchen u. a. unterstützen die Riffbildung. Tropische Korallenriffe sind die artenreichsten Lebensräume der Meere. Als riesige Kalkgebilde sind sie wichtige Kohlenstoffdioxid- Speicher, die jedoch durch die Folgen des Klimawandels – steigende Wassertemperaturen und Ansäuerung der Meere durch Kohlenstoffdioxid – bedroht sind.
Nahrungserwerb im Meer
Meerestiere haben viele verschiedene Formen der Nahrungsaufnahme. Beutegreifer packen ein Beutetier, schlucken es komplett oder zerteilen es zuvor. Andere Tiere saugen Nahrungsteilchen vom Boden auf oder ergreifen sie pinzettenartig. Substratfresser fressen sich durch den Meeresboden und verwerten die organischen Anteile. Weidegänger bewegen sich langsam fort und nehmen dabei vor allem pflanzliche Nahrung auf. Große Bartenwale ebenso wie unzählige kleine und meist festsitzende Meeresbewohner ernähren sich von im Meerwasser schwebenden Nahrungsteilchen. Zusätzlich nehmen viele Meerestiere im Wasser gelöste Nährstoffe über die Hautoberfläche auf.
Besiedlung der Süßgewässer
Im Bereich von Flussmündungen und küstennahen Sümpfen vermischen sich Süß- und Meerwasser. Dieser Brackwasserbereich wurde im Laufe der Evolution von verschiedenen Meerestieren besiedelt. Die ersten Einwanderer fanden hier einen ausgedehnten Besiedlungsraum, neue Nahrungsquellen sowie Schutz. Im Gegenzug war eine Anpassung an den verminderten, wechselnden Salzgehalt sowie an Strömungen erforderlich.
Nahrungserwerb im Süßgewässer
In Süßgewässern ist die Nahrungspalette breit gefächert: von organischen Schwebstoffen, kleinsten Algen, höheren Pflanzen, weichen oder gepanzerten Kleintieren bis hin zu Amphibien, Fischen oder Vögeln. Um diese Nahrungsquellen zu erschließen, haben Tiere unterschiedlichste Anpassungen entwickelt. Muscheln besitzen einen Filterapparat, um Schwebteilchen und Plankton aufzunehmen, Schnecken zerkleinern ihre Nahrung mit einer Raspelzunge. Parasiten saugen Körperflüssigkeiten oder nehmen Nährstoffe über die Haut auf. Viele Tiere greifen oder zerteilen ihre Nahrung mit beweglichen Kiefern. In der Evolution der Wirbeltiere traten diese erstmals bei Fischen auf. Die Form und Anordnung eines Mauls, zusammen mit der Position der Kiefer und den darauf befindlichen Zahntypen, lassen Rückschlüsse auf die jeweilige Nahrung eines Fisches zu.
Körpergestalt und Lebensraum
Fische besiedeln unterschiedliche Lebensräume, wie Pflanzendickichte an Seeufern oder die Hauptströmung von Flüssen. Färbung, Augenstellung, Maul-, Flossen- und Körperform der Tiere sind entsprechend ausgebildet. Entwickeln Arten in Anpassung an ähnliche Lebensbedingungen gleiche Körpermerkmale, bezeichnet man dieses Phänomen als Konvergenz. Fische, die in der Hauptströmung von Flüssen leben, besitzen z. B. stets stromlinienförmige Körper, kräftige Antriebsflossen und ein nach vorn gerichtetes Maul. Träger von Konvergenzen haben oft auch eine ähnliche Lebensweise (Nahrungsspektrum, Verhalten) – sie besetzen dann die gleiche ökologische Nische.
Raum- und Schwarmverhalten
Tiere sind an einen bestimmten Bereich ihres Lebensraums angepasst und halten sich dort bevorzugt auf. So gibt es z. B. Arten, die den Gewässerboden besiedeln, unter der Wasseroberfläche lauern, starke Strömung aufsuchen oder sich im Strömungsschatten verbergen. Manche Fischarten bilden große Schwärme, die ihnen Schutz vor Beutegreifern bieten. Ein Schwarm hat keinen Anführer. Geräusche, Geruchsstoffe, optische Signale sowie über das Seitenlinienorgan wahrgenommene Druckunterschiede unterstützen die Schwarmbildung und den Zusammenhalt.
Bewohner unserer Gewässer
Die Artenvielfalt in unseren einheimischen Gewässern ist vergleichsweise gering; weniger als 100 Fisch- und Amphibienarten leben in Nordrhein-Westfalen. Dies ist zum Beispiel darauf zurückzuführen, dass unsere Gewässer erst nach der letzten Eiszeit entstanden und daher noch relativ jung sind. Manche Arten verschwanden aufgrund von Verschmutzung und Verbau von Gewässern; durch den Menschen sind jedoch auch einige gebietsfremde Arten hinzugekommen. Süßgewässer sind lebenswichtig für uns: als Trinkwasserspeicher und Nahrungsquelle, für die Bewässerung von Feldern sowie zur Kühlung technischer Anlagen.
Der Landgang
Mit dem Übergang vom Wasser- zum Landleben entwickelten sich viele neue Anpassungen, z. B. stützende Elemente oder Organe für die Luftatmung. Der evolutionäre Vorgang des Landgangs dauerte mehrere Millionen Jahre. Einzeller, Pilze, Pflanzen und Tiere vollzogen ihn mehrfach und unabhängig voneinander.
Großklimate
Als Klima wird die Gesamtheit aller Wetterzustände in einem bestimmten Gebiet im jährlichen Verlauf bezeichnet. Die Erde kann in verschiedene Klimazonen unterteilt werden. Sie entstehen dadurch, dass die Erdoberfläche ungleichmäßig von der Sonne erwärmt wird. Deshalb ist es an den Polen kalt und am Äquator warm. Die ungleiche Wärmeverteilung verursacht typische Winde, die entscheidend für die Klimate sind, da sie warme oder kalte, trockene oder feuchte Luftmassen bewegen. Weitere Faktoren, die das Klima beeinflussen, sind die Verteilung von Wasser- und Landflächen, Meeresströmungen, Gebirgszüge, die Aktivitäten von Lebewesen oder Vulkanismus.
Vielfalt der Gliederfüßer
Die heimlichen Herrscher unseres Planeten sind die Gliederfüßer (Arthropoda), zu denen unter anderem Insekten, Spinnetiere, Krebstiere und Tausendfüßer gehoren. Sie besitzen die größte Artenvielfalt aller Tierstämme. So gibt es zum Beispiel allein 380.000 Käferarten. Zum Vergleich: Alle Wirbeltiere zusammen, zu denen u.a. die Säugetiere, Vögel und Fische gehören, erreichen mit einer Zahl von 70.000 Arten nicht einmal ein Viertel dieser Vielfalt.
Typische Merkmale der Gliederfüßer
Alle Gliederfüßer haben einen schützenden, chitinhaltigen Panzer – ein Außenskelett. Damit sie dennoch beweglich sind, ist der steife Panzer in viele Abschnitte (Segmente) gegliedert. Das gilt auch für die namensgebenden, gegliederten Füße der Tiere. Die meisten Gliederfüßer besitzen aus vielen Einzelaugen zusammengesetzte Facettenaugen. Das bauchseitige Nervensystem ist segmentweise in viele Abschnitte untergliedert. Rückseitig befindet sich das Herz. Es pumpt das Blut jedoch nicht durch Adern, sondern fließt im Körperinneren frei zwischen den Organen. Ein wichtiges Sinnesorgan sind die Antennen, auch Fühler genannt. Mit ihnen können sie tasten und riechen. Die Mundwerkzeuge sind äußerst vielfältig aufgebaut und angeordnet. Sie ermöglichen ein breites Spektrum der Nahrungsaufnahme: von kauend-beißend bis zu stechend-saugend.
Meer und Mensch
Die Dauerausstellung „Meer und Mensch“ beleuchtet das zwiespältige Verhältnis des Menschen zum Meer: Von ersten Entdeckern und der weiteren Erforschung einerseits bis hin zur Ausbeutung und Verschmutzung der Meere andererseits. Lernen Sie die Bewohner dieses Lebensraums noch genauer kennen, sehen Sie den Ozean durch die Augen des Tauchpioniers Hans Hass und entdecken Sie Mythen und Legenden rund um das Meer - oder gehen Sie selbst im U-Boot auf Tauchstation!
Tropischer Regenwald
Geografisch liegen die Tropen entlang des Äquators zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis. Tropische Regenwälder wachsen vor allem in äquatornahen Niederungsgebieten mit hoher Temperatur und Feuchtigkeit. Einst bedeckten sie etwa 20 Prozent der Landoberfläche, heute sind es nur noch 7 Prozent. Dennoch beherbergen sie die größte Artenvielfalt auf der Erde. Pro Hektar Regenwald gedeihen bis zu 600 Baumarten. Ein einziger Baum kann über 150 Käferarten Lebensraum bieten. Zudem sind die Regenwälder außerordentlich wichtig für das Klima.
Vielfalt der Amphibien
Im Devon vor etwa 360 Millionen Jahren entwickelten sich die ersten Amphibien aus Fischen mit kräftigen, fleischigen Flossen. Diese enge Verwandtschaft wird bei der Larvenentwicklung deutlich, die meist im Wasser stattfindet. Die dünne, feuchte Haut ermöglicht eine Hautatmung, bindet die Amphibien aber auch als erwachsene Tiere an feuchte Standorte. Die heute bekannten über 8.700 Amphibienarten sind äußerst vielgestaltig und zeigen erstaunliche Anpassungen. Mehr als ein Drittel aller Amphibienarten ist vom Aussterben bedroht.
Vielfalt der Kriechtiere
Die auch unter dem Namen Reptilien zusammengefassten Krokodile, Schildkröten, Schuppenkriechtiere (Echsen, Schlangen) und Brückenechsen tragen zum Schutz hornige Platten oder Schuppen auf der Haut. Schildkröten und Krokodile besitzen außerdem einen Knochenpanzer. Kriechtiere sind wechselwarm und legen ihre meist hartschaligen Eier an Land ab. Nur wenige der etwa 10.000 Arten sind lebendgebärend. Nach moderner Systematik bilden Kriechtiere und Vögel die gemeinsame Gruppe der Sauropsiden. Krokodile sind enger mit Vögeln verwandt als mit den anderen Kriechtiergruppen.
Fortbewegung an Land
Die schwersten uns bekannten Landtiere waren Dinosaurier mit bis zu 80 Tonnen Gewicht. Wie alle Landtiere benötigten sie einen starken Stützapparat und eine kräftige Muskulatur, um den eigenen Körper tragen zu können. Im Wasser können Tiere deutlich größer werden, da dieses Medium etwa 800-mal dichter ist als Luft und so auch Wale mit bis zu 200 Tonnen „trägt“. Das weniger dichte Medium Luft bremst aber nicht so sehr bei der Fortbewegung. Ein Gepard kann schneller rennen, als ein Fisch oder Wal schwimmt. Die „Technik“ der Fortbewegung macht dabei einen großen Unterschied aus: Eine kriechende Schnecke ist langsamer als eine laufende Maus. Außerdem können viele Tiere ihre Fortbewegungsart den jeweiligen Erfordernissen anpassen. So gibt es beispielsweise Echsen, die laufen, schwimmen und sogar gleiten können.
Tarnung und Warnung
Unbemerkt zu bleiben ist für viele Arten überlebenswichtig. Tarnung kann auf unterschiedliche Weise erreicht werden wie Färbung, Körperform oder Verhalten. Häufig ahmen Tiere Objekte ihrer Umgebung nach (Mimese). Oder sie lösen durch entsprechende Farbe, Muster und Form ihre Gestalt vor einem Hintergrund optisch auf (Somatolyse). Andere bedecken sich zur Tarnung mit Gegenständen (Maskierung). Im Gegensatz dazu warnen viele wehrhafte, giftige oder schlecht schmeckende Tiere mit auffälligen Signalfarben (Warntracht). Manche harmlose Tiere ahmen wiederum gefährliche oder schlecht schmeckende Tierarten nach und schützen sich durch diese falsche Warntracht (Mimikry). Weitere präsentieren einem Angreifer eine überraschende Schrecktracht mit auffälligen Farben, Mustern und Körperstrukturen, z. B. große Augenflecken.
Aquazoo Löbbecke Museum
Das traditionsreiche Düsseldorfer Institut ist eine einzigartige Verbindung aus Zoo, Aquarium und Naturkundemuseum. Die Schutz- und Zucht-Projekte, Forschung, Sammlungen sowie Bildungsaktivitäten des Aquazoo Löbbecke Museum stehen im Dienste des Schutzes der natürlichen Vielfalt. Die hier gezeigten Präparate stehen exemplarisch für eine über eine Millionen Einzelobjekte umfassende Sammlung im Keller des Instituts, die hier sogar besucht werden kann.
Zurück ins Meer
Über drei Milliarden Jahre gab es Lebewesen nur in den Meeren und Süßgewässern, bevor sie das Land besiedelten. In Anpassung an die Bedingungen an Land entwickelten Säugetiere und Vögel kräftige Gliedmaßen, leistungsfähige Sinnesorgane und einen hohen Stoffwechsel. Mit Hilfe dieser Eigenschaften wechselten manche Säugetiere und Vögel nach und nach wieder sehr erfolgreich zurück ins Wasser. Der Grad ihrer Anpassung ist unterschiedlich, was sich auch in der Tauchleistung dieser Lungen-atmenden Tiere zeigt.
Welt der Mineralien
Etwa 5.000 Mineralien sind bis heute bekannt. Als Bausteine unserer Erde und ihrer Lebewesen entstehen sie selbst im Erdinneren, können mehrfach umgewandelt werden und wieder verwittern. Mineralien bestehen aus verschiedenen Elementen und können gleichmäßige Kristalle bilden. Deren Struktur ist abhängig von den Bedingungen, unter denen sie wachsen. Gemenge verschiedener Mineralien, Gläser oder Reste von Lebewesen bilden die Gesteine.
Magazin
Willkommen in der Zeitkapsel des Aquazoo Löbbecke Museum! In unserem Magazin bewahren wir eine naturkundliche Sammlung mit Tier- und Pflanzenpräparaten, Fossilien und Gesteinen – und das schon seit über 150 Jahren! Zu den bedeutsamsten Sammlungsteilen gehört eine Muschel- und Schneckensammlung mit ca. 360.000 Objekten, die zu großen Teilen von unserem Museumsgründer Theodor Löbbecke zusammengetragen wurde. Mit über 500.000 Einzelobjekten ist aber unsere Insektensammlung mit Abstand die umfangreichste. Insgesamt sind es über eine Million einzelne Objekte. Eine naturkundliche Sammlung wie diese dient Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als Basis für ihre Forschungsarbeiten, kann aber auch für Ausstellungen und die Naturbildung genutzt werden. Sie dokumentiert, wann und wo einmal welche Lebewesen gelebt haben. Insbesondere jetzt, angesichts des massiven Artensterbens, ist die Erhaltung der Sammlung für die Zukunft ist eine unserer wichtigsten Aufgaben.
Pumpenkeller
In diesem Raum befindet sich ein großer Teil der technischen Anlagen des Aquazoo. Neben der Schaltzentrale sind hier Pumpen, Druckfilter und Rieselfilter untergebracht, die für die biologische Reinigung der Meerwasseraquarien und einiger größerer Süßwasseraquarien sorgen. Es gibt viele verschiedene Prüfstellen, die es ermöglichen die Wasserqualität vor und nach der Reinigung zu testen. Im Anmischbecken wird das Salzwasser für die Aquarien hergestellt und im größeren Stapelbecken daneben vorgehalten.
Futterinsekten
In diesem Raum werden vor allem Wanderheuschrecken (Acrididae) und Steppengrillen (Gryllus assimilis) gezüchtet. In sämtlichen Entwicklungsstadien können diese Insekten an Spinnentiere, andere Insekten, Vögel, Fische, Amphibien, Reptilien und Säugetiere verfüttert werden. Die Seidenspinnen (Nephila) in den großen Terrarien werden für die Ausstellung gezüchtet. Daneben wird seit einigen Jahren an der Seide dieser Spinnentiere geforscht. Diese wird im Labor auf ihre Fähigkeiten hin untersucht, als Matrix für die Zucht von künstlichem Knochen- und Knorpelgewebe zu dienen.
Pädagogik
Sie befinden sich direkt vor den Seminar-Räumen der Bildungsabteilung des Aquazoo Löbbecke Museum. Im Fokus der pädagogischen Arbeit steht die gemeinsame Beobachtung der Tiere in der Ausstellung. Die Seminarräume stehen für eine anschließende Untersuchung von Naturobjekten und für Besprechungen zur Verfügung. Neben schulischem Unterricht gibt es Workshops zu naturwissenschaftlichen Themen, Fortbildungen, Tagungen und Kindergeburtstags-Aktionen, die hier stattfinden. Führungen, Info-Tische und Sonderaktionen ergänzen das Angebot der Bildungsabteilung. Mit unseren Angeboten wollen wir Menschen für Tiere und den Schutz der Natur begeistern.
Skelett eines Pottwals
Das größte Objekt in unserer Ausstellung ist das Skelett dieses etwa 17 Meter langen Pottwal-Männchens. Das Tier strandete 1970 an der niederländischen Küste, wurde anschließend vom Naturhistorischen Museum Leiden skelettiert und Jahre später im Aquazoo Löbbecke Museum aufgestellt. Pottwale sind Säugetiere wie wir und stammen von vierbeinigen, landlebenden Tieren ab. Diese Evolutionsgeschichte lässt sich noch heute an dem nur noch kümmerlich vorhandenen Beckengürtel des Tieres ablesen. Auffällig sind auch seine Arme: Sie sind aus den gleichen Knochen aufgebaut wie unsere und belegen unsere Verwandtschaft mit den Walen.